Ehrenpräsident Kahlenberg vom Kreis geehrt

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VON ANNELI GOEBELS

Den Jetlag merkte man ihm nicht an, als er gestern Abend auf die Aulabühne des Norbert-Gymnasiums kam: Stabhochspringer Björn Otto war erst am Morgen von einem Wettkampf aus Amerika zurückgekehrt, und der Erfolg dort ließ den Spitzensportler strahlen. Hatte er doch gerade seinen Erzrivalen, den Franzosen Renaud Lavillenie „übersprungen“. Das war Otto bei den Olympischen Spielen in London nicht gelungen. Dennoch hatte er die Silbermedaille im Gepäck. Auch dafür erhielt der 35-Jährige gestern die Ehrengabe des Kreises, aber ebenfalls für seine zweiten Plätze bei der Europa- und Hallen-Weltmeisterschaft sowie für seinen Sieg bei der Deutschen Hallenmeisterschaft.

153 Sportler, so viele wie noch nie, wie Thomas Schütz, Leiter des Kreissportamtes verkündete, konnten Glückwünsche entgegen nehmen. Geehrt wurden im Rahmen der Feierstunde alle Deutschen Meister sowie die Erst- bis Sechstplazierten bei Europa- und Weltmeisterschaften. Da wurden viele Hände geschüttelt und es wurde deutlich, dass die meisten der jungen Spitzensportler einen Traum haben, nämlich den, einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Die Chance dazu haben viele – in drei Jahren in Rio de Janeiro. Dann kämen auch sie in die „Liste“, die 2012 mit den Namen Benedikt Wagner und Max Hartung (beide Platz 5 Säbelfechten Mannschaft), Nicolas Limbach (Platz 5 Säbelfechten Einzel und Mannschaft), Thomas Renger (Platz 3 Sitzvolleyball bei den Paralympics) und Christoph Fildebrandt (Platz 6 Staffel 4×100 Meter Freistil) schon aufgefüllt wurde. Stolz auf die Kulisse, „die wir hier haben“ zeigte sich auch Dieter Welsink, Kuratoriumspräsident der Stiftung Sport, betonte jedoch auch, dass die Rahmenbedingungen stimmen müssen. Dazu gehörten Spitzensport-Vereine, Eltern, die dahinter stehen, sowie akzeptable Bedingungen für Schule und Ausbildung.

Dafür macht sich seit Februar auch der Verein „Partner für Bildung und Sport“ stark. Dessen Präsident Christoph Buchbender betonte, dass der Verein den jungen Sportlern die Chance bieten will, Leistungssport auf hohem Niveau zu betreiben, ohne die schulische und berufliche Ausbildung vernachlässigen zu müssen. Dafür, und das konnte sein „Vize“ Jürgen Steinmetz, allgemeiner Vertreter des Landrats, nur bestätigen, müssten Klinken geputzt werden, um Sponsoren zu finden. „Nennen Sie uns Unternehmen“, sagte Buchbender, „wir kommen und nehmen ihnen das Geld schon ab.“ 500 000 Euro hat der Verein zurzeit zur Verfügung. Ziel sei, so Steinmetz, eine Million Euro.

Den Ehrenpreis, der zum dritten Mal vergeben wurde, überreichte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke an Hermann Josef Kahlenberg für seine Leistungen beim KSK Konkordia Neuss. Auch eine Premiere erlebten die Gäste: Die Juniorinnen des RSV Grimlinghausen zeigten erstmals ihre neue Kür. Und zwei Ringerinnen demonstrierten ihr Können eindrucksvoll in einer Slow-Motion-Version.