Die Punkte in Oberforstbach gab es geschenkt: kein Leckerbissen für Ringer und Fans!
Die rund fünfzig mitgereisten Neusser Anhänger wollten es nicht glauben: da fährt man eine Stunde mit dem extra angemieteten Bus zum Auswärtskampf nach Oberforstbach und der Gastgeber bringt nur sieben von zehn Ringern auf die Matte, wovon einer auch noch seinen Kampf sofort aufgab. Zudem hatte die Stadt Aachen aus Etatgründen auch noch die Hallenheizung abgestellt. So kam zu einer gedämpften Stimmung auch noch eine kalte Halle hinzu. Solche Umstände sind nicht gerade förderlich für das Ansehen des Ringersports.
Dabei hatten die Neusser Verantwortlichen zuvor sogar ein schlechtes Gewissen, weil Murat Dombaev am Samstagmorgen verletzt ausfiel und man die 57 kg leider so kurzfristig nicht mehr besetzen konnte. Oberforstbach hatte in dieser Klasse allerdings ebenfalls niemanden aufgeboten und so fiel gleich der erste Kampf aus. Anatolij Efremov in 66 kg LL und Gölkalp Sel in 75 kg GR kamen entsprechend kampflos zu den Punkten und der Gegner von Jorgisbell Alvarez Hernadez in 86 kg GR hob sofort die Hand zur Aufgabe – vier weitere Punkte für den KSK.
Sergej Lupin in 98 kg GR, der erstmals in dieser Saison eingesetzt wurde, und Jackson Vaillant-Cantero in 130 kg LL beherrschten ihre Gegner sicher und kamen zu technisch überlegenen Siegen. Mimoun Touba in 61 kg LL siegte dann im wohl besten Kampf des kurzen Abends gegen Adam Zhanbolatov mit 13:9 Punkten. Erich Marjalke zeigte eine gute Leistung in 86 kg LL bei seiner 2:3 Punkteniederlage gegen den starken Abdoullah Omarov. Kirill Surikow in 75 kg LL verlor durch technische Überlegenheit und Peter Mass in 66 kg GR bei einer 11:4 Punkteführung durch eine grobe Unachtsamkeit auf Schulter. So kam es auf der Matte schließlich zu einem 22:9 Sieg des KSK, der aber als 36:0 für die Neusser gewertet wird, weil die Kampfgemeinschaft Oberforstbach/Raeren die Voraussetzungen für einen regulären Kampfabend nicht erfüllt hatten.
Jetzt hat Trainer Max Schwindt eine Woche Zeit, seine Mannschaft aufzustellen und auf das kommende Doppelkampf-Wochenende vor heimischer Kulisse vorzubereiten. Am Freitag geht es bereits im diesjährigen Oberliga-Spitzenkampf gegen den Tabellenführer aus Essen. Die Neusser Ringer wollen und müssen unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf die Meisterschaft zu haben. Am Samstagabend geht es dann gegen den KSV Witten 07 II. Beide Kämpfe finden wieder in der Halle der Realschule Frankenstraße statt und diesmal wird es ganz sicher ein Leckerbissen für die treuen Fans.
Autor: Dieter Wuttke
1924 gegründete und auf der Neusserfurth beheimatet. KSK zählt über 500 Mitglieder mit den Leistungssportabteilungen Ringen und Karate sowie den Breitensportabteilungen Damen-Gymnastik, Kinderturnen.